Bereits zum vierten Mal traf sich die internationale E-Bass-Szene im Harz. „So etwas erwartet man hier nicht, vielleicht in Köln, Berlin. oder Stuttgart“, sagt Frank Hussong. „Was hier für eine Qualität geboten wird ist unglaublich. Egal ob es die Bässe sind oder die Musiker, die hier spielen. Es ist absolutes Weltniveau, Super – Qualität, die hier geboten wird.“
An drei Tagen gaben deutsche und internationale Bass-Dozenten Workshops wie Marius Goldhammer, Florian Friedrich, Benni Jud, Heiko Jung, Jay-Tee, Christian Fabian, Claudio Zanghieri, Emamanuel Stanley oder David Pastorius zu ganz unterschiedlichen Themen wie Basslines, Rock Bass, Solobass, alleine ohne Netz und doppelten Boden, der Bass in der Session, Fünf Töne für ein Hallelujah oder Funky Binary.
Emmanuel Stanley hatte sich dem Thema „Der Bass als Session“ gewidmet. „Session bedeutet wirklich zuhören und aufeinander hören. Man muss einfach den Kopf ausschalten und sich dem Fluss der Dinge hingeben ohne Angst zu haben, was als nächstes kommt. Man muss einfach nur hören, spielen und den Fluss zulassen. Der Bass liefert das Fundament innerhalb der Band.“ Dafür gibt er auch gleich noch Beispiele: „ Wenn der Bassist innerhalb einer Band wild rumspielt, dann spielen auch die anderen Bandmitglieder wild rum. Wir sind die Basis, die Basis muss Ruhe bringen sodass die anderen darauf was entwickeln können.“ Das demonstriert er dann auch gleich mit einem Groove bei dem ihn die Band in Form von Gitarre, Keyboard und Schlagzeug begleitet wird. Das vermittelte Hintergrundwissen schafft bedeutet für die Teilnehmer Inspiration, Ideen und ganz besonders Selbstbewusstsein innerhalb der Band. Neues kann mit dem eigenen Bass und einem Headset direkt ausprobiert werden.
Claudio Zanghieri ist zum vierten Mal als Dozent in Lautenthal. „Es ist jedes Mal anders und neu hier. Alle sind völlig entspannt und es gib kein Gegeneinander. Auch die Dozenten fahren mit neuen Ideen und Gedanken nach Hause und kommen alle gerne wieder“.
Neu sind in diesem Jahr die zusätzlich angeboten Masterclasses. Das sind Einzelstunden oder Gruppenstunden mit drei Teilnehmer bei einem Dozenten. „Wir sind überrascht, wie diese Kurse angenommen werden“, sagt Gerald Marleaux. Er ist emotional überwältigt, über die ehrliche, tiefenentspannte Atmosphäre, die Stimmung, wie alle miteinander umgehen. „Den Dozenten macht die Weitergabe von Informationen genauso viel Freude wie den Teilnehmern. Das ist großartig. Irgendwie sind alle völlig aus dem Häuschen.“
Während des Intensivwochenendes gibt es viele anregende Gespräche zwischen den Dozenten, zwischen Dozenten und Teilnehmern oder den Teilnehmern untereinander. Viele kennen sich von den bisherigen Tiefgang-Treffen oder aus anderen Zusammenhängen. Eigentlich ist es ein Familientreffen. „Gerald Marleaux hatte zum richtigen Zeitpunkt die richtige Idee“, sagt ein Teilnehmer.
Gleich am ersten Abend stand in Clausthal-Zellerfeld eine besondere Werkstattführung auf dem Programm. Gerald Marleaux zeigte den Teilnehmern, wo und wie er seine edlen Holzinstrumente herstellt und gab einen Einblick in die Philosophie seiner Musikinstrumente. Die Instrumente entstehen ausschließlich in Handarbeit. In seinem Holzlager liegt abgelagertes Holz verschiedenster Baumarten für 1000 Bässe, darunter viele heimische Hölzer. Hinzu kommt noch ein größeres Außenlager.
Ein in dieser Art einzigartiges Konzert ist am Samstag-Abend das Dozentenkonzert. Alle Dozenten demonstrieren dort ihr Können mit Band, mit anderen Bassisten oder im Solo. Das Zusammenspiel geschieht ohne Probe. Es ist für alle Zuhörer erstaunlich, was live vor ihren Ohren und Augen entsteht.
Zuhörer und Teilnehmer Frank Hussong ist begeistert. „ Jede Stunde bekommt man hier neue Ideen und Impulse, das werde ich in meine Bands einbringen.“ Der 54jährige aus Höxter spielt seit 38 Jahren hobbymäßig Bass und aktuell in drei verschiedenen Bands mit. „ Wir werden hier sowas von verwöhnt, es macht richtig Spaß. Ich freue mich schon auf Zuhause um das umzusetzen“. Für den Tiefgang Workshop in 2019 hat er sich schon angemeldet.