Wohin?

Eine Insel lebender Fichten inmitten abgestorbener Fichten.

Links stehen tote Fichten, Baumskelette. Rechts wächst ein fast 30 Jahre alter Mischwald. Vor mir sucht sich das klare Wasser seinen Weg talwärts. Dort wird es von einem Wasserlauf aufgefangen, der das Bergwasser zu einem der Teiche rund um Clausthal-Zellerfeld fließen lässt.

Ich freue mich über die vielen Weitblicke. Bis vor kurzem hatte dunkler Fichtenwald die Harzlandschaft versteckt. Jetzt sehe ich Berge, Täler und weit entfernte Gipfel. Vögel durchsuchen die abgestorbenen Baumstämme nach Würmern und kleinen Insekten. Die Blüten der noch jungen Sträucher ziehen ebenfalls viele Insekten und Vögel an.

Inmitten von abgestorbenen Fichtenbeständen wachsen grüne und vital aussehende Fichten. Wie grüne Inseln. Die Samen sind aus den Fichtenzapfen der vorhergehenden Generationen auf den Boden gefallen und haben dort Wurzeln geschlagen. Manchmal explodiert die Natur grade zu unter dem Schutz der inzwischen abgestorbenen Fichten.

Die industriellen Spuren der Vergangenheit lassen sich im Harz heute allenfalls noch erahnen. Dazu gehörte auch die Forstwirtschaft. Der Bergbau forderte viel und schnellwachsendes Holz. Fichtenmonokulturen waren über Jahrhunderte die bevorzugte und prägende Baumart im Harz.

Licht und Schatten. Die Klimakrise hat und führt zu einem rasanten Wandel der Harzlandschaft. Noch 2018 waren die meisten Flächen mit grünen Fichten bewachsen. Fünf Jahre später ist davon nur noch wenig zu sehen. Trockenheit, Temperaturanstieg und Schädlinge haben die Fichtenwälder dahingerafft und zu den großflächigen Veränderungen der Harzlandschaft geführt. 

In den 80er Jahren habe ich das schon einmal erlebt. Der saure Regen führte damals in den Hochlagen zu einem Absterben der Fichtenbestände. Damals dachte ich, dass dort niemals mehr ein Baum wachsen wird. Aber durch den Einbau von Filteranlagen in der Industrie und Katalysatoren in den Kraftfahrzeugen hat sich die Situation rasch gebessert.

Die weltweite Klimakatastrophe ist heute ungleich dramatischer: Mehr das 2 Grad sind die Durchschnittstemperaturen im Vergleich zur vorindustriellen Zeit im Harz angestiegen. Sie sind nicht einfach angestiegen, menschliches Handeln hat dazu geführt. Und der Anstieg geht weiter.

Trockenheit, steigende Temperaturen und Schädlingen bedrohen inzwischen alle Baumarten und allgemein das Leben auf der Erde. Sie sind in vielen Ländern zu einer direkten Bedrohung für die Menschen geworden.

Noch haben wir es in der Hand, dass zu ändern. Es liegt in unserer Verantwortung, unseren Kindern und Kindeskindern eine lebenswerte Zukunft zu hinterlassen.

(Diesen Text habe ich zu meinen Fotos im Rahmen der Jahresausstellung des BBK Harz in Goslar geschrieben. – Zu sehen bis zum 16. November 2023.)

Seit 1991 forcieren die Niedersächsischen Landesforsten einen aktiven Baumartenwechsel. Die Ergebnisse des L.Ö.W.E. – Programm (Landesweite Ökologische Wald-Entwicklung) sind an vielen Orten sichtbar.

Temperatursprünge haben im Harz große Auswirkungen

Im Harz hat das „Achterbahn-Wetter“ Auswirkungen wie selten zuvor. Seit dem 9. März pendeln die die Temperatur zwischen minus 4 Grad und 6 Grad (plus) innerhalb weniger Stunden. Am Freitag zeigte sich der Brocken noch in einem zauberhaften Winterkleid.

Aktuell sind die Temperaturen auf dem Brocken auf 4,5 Grad (plus) und in Clausthal-Zellerfeld auf fast 10 Grad angestiegen. Es ist ziemlich krass, wie sich die Temperaturen innerhalb kurzer Zeit hin und her verschieben. Im Flachland ist das weniger relevant, weil dort die Temperaturen für Schnee und Frost nicht reichen.

Im Harz entscheiden die Temperatursprünge über Schnee und Regen.

Viele spannende Fotos und Informationen enthält mein Brockenbuch. Es ist auf dem Brocken im Brockenhaus oder über diese Webseite erhältlich. Der Versand ist innerhalb Deutschlands kostenlos.

Bildband „Der Brocken – ein freier Berg“ von Hansjörg Hörseljau.

Mit Volldampf auf den „Berg der Deutschen“ – Die Brockenbahn – MDR

Meine Empfehlung in der ARD Mediathek ist ein Film des MDR, in dem ich als Fotograf und Zeitzeuge zu sehen und zu hören bin:

Hunderttausende erreichen jedes Jahr mit den historischen Dampfzügen der Brockenbahn den Gipfel des höchsten norddeutschen Berges. Strecke und Züge galten bei ihrer Einweihung 1899 als technisches Wunderwerk.

Es ist ein informativer und interessanter Film über die Geschichte der Brockenbahn, die Geschichte des Brockens, den Anja Walczak und Sven Stephan für den MDR produziert haben.

In dem Film werde ich als Fotograf und Zeitzeuge interviewt:
– „Es war immer mein Traum, mal dort oben zu stehen“, sagt der Fotograf Hansjörg Hörseljau aus Niedersachsen. In seiner Jugend schon hatte er vom Westen aus den Brocken fotografiert und war dabei, als sich die Menschen aus der Region im Dezember 1989 wieder Zugang zum Brockengipfel erkämpften. –

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Hansjörg Hörseljau als Fotograf und Zeitzeuge.

Der Brocken – ein freier Berg

Ein Traumwinter im Dezember 2022 neigt sich im Harz dem Ende. Kälte, Schnee und Sonnenschein hatten die Landschaft verzaubert. Große Schneeblumen und Eiskristalle funkelten hell im Sonnenlicht. Ein Maulwurfshügel, an dessen Flanken sich extra große Eisblumen gebildet hatten, wurde zu einem kurzzeitigen Kunstwerk.

An vielen Orten an den Rändern von den Harzbergen waren es seltenere Fernsichten, die die Menschen faszinierten: Durch Dunst und Nebel im sonst flacheren Land wurde die Landschaft räumlich sichtbar. Schon kleinere Erhebungen guckten hervor. Durch die Umkehr der üblichen Temperatur, bei der die höheren Luftschichten wärmer sind als die unteren Luftschichten war es im Harz vielerorts sonnig und wärmer, als im Umland. Trotz des – für Harzer Verhältnisse – wenigen Schnees waren das seltene Blicke und Erlebnisse.

Winterlandschaft, Fernblick über St. Andreasberg, dem Ravensberg im Südharz (links), das Eichsfeld bis zum Thüringer Wald mit dem Großen Inselsberg.

 

Das Brockenbuch, „Der Brocken – ein freier Berg“ ist ein Zeitzeugnis über fast 50 Jahre, die den Umbruch und den Landschaftswandel auf dem Brocken und seinem Umfeld festgehalten haben. Es ist eine Erinnerung und ein tolles Geschenk zu Weihnachten, aber auch zu vielen weiteren Anlässen.

 

Maueröffnung am 3. Dezember 1989 auf dem Brocken

28 Jahre lang ist der Brocken (1141 Meter hoch) streng bewacht und abgeschirmt von der Öffentlichkeit gewesen. Der höchste Berg Norddeutschlands wurde immer mehr zu einer Festung ausgebaut. Der Spionageberg war mit einer 2,6 Kilometer langen und 3,5 Meter hohen Betonmauer umschlossen. Dahinter befanden sich  u. a. Anlagen des Ministerium für Sicherheit (MFS), und Überwachungseinheiten der sowjetischen Luftstreitkräfte.

Am 3. Dezember 1989 erreichte der mutige Protest von zahlreichen Menschen aus dem Harz die Freigabe der Brockenkuppe. Es war die letzte Bastion, den die Sicherheitskräfte der DDR der Öffentlichkeit vorenthalten hatten. Ich bin damals dabei gewesen und habe die Maueröffnung erlebt. Das Brockenbuch zeigt viele Fotos dieser geschichtsträchtigen Zeit.

Bis 1991 hatte die Sowjetunion die DDR besetzt. Mit dem Zerfall in 15 Unionsrepubliken hießen die Truppen in der DDR WGT-Truppen (Westgruppe der Truppen). Nach der Wiedervereinigung verließen die „Westgruppe der Truppen“ (WGT) am 30. März 1994 den Brocken. Die sowjetisch-russische Militärpräsenz in Deutschland endete am 31. August 1994 friedlich.

20 Jahre später (2014) hat Russland die ukrainische Halbinsel Krim überfallen und besetzt. Heute kämpfen die Menschen in der Ukraine für Freiheit und Unabhängigkeit.

Im Iran, in China und vielen anderen Regionen der Erde demonstrieren Menschen gegen Bevormundung und für Freiheit.

Brockenöffnung am 3. Dezember 1989.

 

33 Jahre freier Brocken

Aus: Der Brocken – ein freier Berg.

Am 3. Dezember 1989 bin ich von Ilsenburg aus zum ersten Mal auf den Brocken gewandert. Überall in Deutschland waren die Mauern und Zäune schon gefallen, nur der Brocken wurde der Öffentlichkeit weiter vorenthalten. So hatten einige Menschen aus Schierke, Ilsenburg und Wernigerode zu einer Sternwanderung auf den Brocken aufgerufen.

Davon hatte ich durch einen glücklichen Zufall erfahren. Für mich war klar, dass ich dabei sein wollte. Bei schönstem Wetter fuhr ich früh über den offenen Grenzübergang zwischen Eckertal und Stapelburg. Damals benötige ich noch den Mehrfachberechtigungsschein, mit dem ich 30 Mal im Jahr in die DDR einreisen konnte. Die Visumpflicht wurde erst zu Weihnachten 1989 aufgehoben.

Von Ilsenburg zog ich gemeinsam durch das Ilsetal. Kurz vor Bereichen der Brockenstraße lag Knöchel-hoher Schnee. Von dort aus ging es im Gänsemarsch aufwärts.

Als wir die Brockenstraße erreichten, trauten wir unseren Augen kaum: Dort standen DDR-Grenztruppen mit einer Gulaschkanone und versorgten die Brockenwanderer. Von dort aus ging es weiter, auf der linken Seite lag der Wurmberg mit seinem „Nato-Turm“ vor uns. Obwohl wir noch nicht oben angekommen waren, kamen uns zahlreiche Wanderer entgegen. Sie hatten aufgegeben, weil das Brockentor verschlossen war. In Anbetracht der vielen „Nachrücker“ fassten die meisten neuen Mut und kehrten ein weiteres Mal zu Brockentor zurück.

Das Brockentor war ein massives Eisentor, an das auf beiden Seiten die 3,66 Meter hohe Brockenmauer anschloss. Sie kannte ich nur aus der Ferne. Mit Fernglas oder Teleobjektiv war sie vom Westen gut zu erkennen.

Im Innern des abgegrenzten Areals waren Sicherheitskräfte, die sie aber in die Gebäude zurück gezogen hatten. Vor dem Tor verhandelte Major Manfred Schulz mit den Wanderer, die an diesem Tag Demonstranten waren. Die Verhandlungen wurden mehrfach unterbrochen, weil Manfred Schulz mit „Berlin“ telefonierte, um sich Instruktionen einzuholen. Am Ende fassten er selbst die unumgängliche Entscheidung, und wollte das Tor für Kleingruppen öffnen.

Brockenöffnung
Freier Brocken, freie Bürger

 

Aber in Anbetracht der nachdrückenden Menschen vor dem Tor und der Minderheit der Sicherheitskräfte waren seine Worte sofort Makulatur – alle Demonstranten strömten auf das Brockenplateaux und genossen dort oben einen bis heute unvergesslichen Tag.

Bilder dieses Tages finden sie in meinem Brockenbuch „Der Brocken – ein freier Berg“.

In den folgenden Jahren hat sich der Brocken verändert und wurde von vielem Schutt und Müll befreit. Die russischen Streitkräfte hatte dort bis 1994 den wichtigsten Stützpunkt ausserhalb von Russland, bevor sie ihn am 30. März 1994 verließen.

Auch im Westharz räumten die Geheimdienste aus den USA, Frankreich und England ihre Spionageberge. Vieles davon finden sie auch in meinem Brockenbuch.

Brockenmauer
Bildband „Der Brocken – ein freier Berg“ von Hansjörg Hörseljau.

33 Jahre Mauerfall in Deutschland

Am 9. November 1989 fiel unter dem Druck der Demonstranten in der DDR und der andauernden Fluchtbewegung die Mauer in Deutschland. Die Sicherheitskräfte der DDR ließen die Menschen plötzlich in den Westen reisen. Für viele war das ein langehester Traum. Überall in Deutschland wurden Freudenfeste gefeiert.

Ich erlebte den Mauerfall am 10. November in Duderstadt. Mit dem ersten Bus, der DDR-Bürger zurück in die DDR brachte, fuhr ich unbemerkt in die DDR. Das war wiederrechtlich. So erlebte ich die Kilometer-langen Staus der Trabbi´s und Wartburg´s, die in den Westen reisen wollten. Ich erlebte berührende Szenen, das Warten, auch Auseinandersetzungen, wer zuerst fahren durfte. 

In den folgenden Tagen erlebte ich den Mauerfall zwischen Walkenried und Ellrich. Pioniere der Grenztruppen ebneten die Wiese und öffneten den Grenzzaun. Als erstes machten sich Fußgänger auf den Weg über die Wiese, dann Fahrradfahrer und Mopeds. Schließlich hoppelten die Trabbis durch den bis vor kurzem Schrecken erregenden Metallgitterzaun.

Auch für mich sind es Tage, die ich bis heute nicht vergessen habe. 

Fotos dieser Zeit finden sie in meinem zweiten Brockenbuch „Der Brocken – ein freier Berg“, dass sie hier versandkostenfrei bestellen können.

Mauerfall im Südharz zwischen Walkenried und Ellrich.

Mit Volldampf auf den „Berg der Deutschen“ – Die Brockenbahn

In der ARD-Mediathek

Zum 30-jährigen Jubiläum der Wiederinbetriebnahme der Brockenbahn am 15. September 1991 zeigt der mdr einen neuen Film zur Geschichte der vergangenen Jahrzehnte der Brockenbahn. Eine sehenswerte Dokumentation, in der beispielsweise Friedhart Knolle, Christiane Hoppstock und auch ich als Zeitzeugen zu sehen sind. Außerdem kommen eine Reihe meiner historischen Aufnahmen in dem Film vor.

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2020 – Schneeloser Winter im Harz

Bisher ist der Winter im Harz ausgefallen. In den Monaten Dezember, Januar und Februar 2020 waren die Temperaturen überdurchschnittlich mild, sodass die Schneekanonen am Wurmberg nicht eingesetzt werden konnten. Auch das Loipenspurfahrzeug des Nationalpark Harz musste in der Garage bleiben. Der Trend für die nächsten 30 Tage deutet auf weiterhin eine schneelose Zeit hin. Ein frostiger Winter bleibt aus.

Winter ohne Schnee –Wanderweg auf dem Brocken.

Wenig Schnee gab es auch in der Vergangenheit immer mal wieder. Aber oft war es dann  zumindest kalt und frostig. Die Oberharze Teiche waren dann mit einer dicken Eisschicht bedeckt und war Eislaufen möglich.

 
Blick vom Brocken über den Wurmberg bis zum Thüringer Wald.

Inzwischen häufen sich die milden Winter so sehr, das Wintersport oder Wintervergnügen kaum noch möglich ist. Die Planbarkeit eines Skiurlaubes im Harz gehört der Vergangenheit an.

Den anderen Mittelgebirgen in Deutschland geht es ähnlich. Auch die wichtigen Skigebiete in den Alpen machen sich große Sorgen.

Wurmberg und Großer Winterberg zwischen Schierke und Braunlage. 

Meine Fotos vom 24. Januar 2020 auf dem Brocken zeigen die Veränderungen.

Der Harz ist trotz allem eine wunderbare Natur- und Kulturlandschaft und hat mehr zu bieten als als Skisport.  An erster Stelle ist die frische und saubere Luft zu erwähnen und der Harz als ganzjähriges Wandergebiet.

Die Welterbestädte Goslar oder Quedlinburg sowie die Oberharzer Wasserwirtschaft sind lebendige Fenster in die Geschichte der Region. In der Region Harz gibt es das Nordharzer Städtebundtehater, das Theater Nordhausen oder das Deutsche Theater in Göttingen. Die vielfältige Museumslandschaft zeigt die kulturellen Schätze und Erfindungen der Region.

Mit Ideen und Kreativität könnte ein neuer Aufbruch für die Harzregion entstehen.

Als Zeitzeuge gefragt: Fotograf Hansjörg Hörseljau

Am 3. Dezember 1989 bin ich das erste Mal auf dem Brocken gewesen. Zwischen Ost- und Westdeutschland war die Mauer am 9. November gefallen. Die Grenze hatte ihren Schrecken verloren und war kein Hindernis mehr. Nur der Brocken war auch 3 Wochen nach dem Mauerfall noch Sperrgebiet.

So regte sich Widerstand: Harzer Wanderfreunde riefen zu einem Sternmarsch auf den Brocken und wollten das letzte Symbol der Unfreiheit stürmen. Ich hatte mich in Ilsenburg verabredet, um mich dem Demonstrationszug anzuschließen. Nach dem langen Aufstieg sammelten sich die Menschen vor dem Brockentor und demonstrierten. Als auf der Wetterstation ein Bettlaken mit „Mauer weg“ entrollt wurde, brach Jubel aus.

Großer Jubel brach aus, als auf der Wetterstation ein Bettlaken mit „Mauer weg“ entrollt wird.
Brockenöffnung um 12.47 Uhr

Um 12.47 Uhr erreichte die Menschenmenge die symbolträchtige Öffnung des Brockentors. Die Menschen liefen die letzten Meter bis zum Brockenplateau. Sie sangen, tanzten oder bestaunten einfach nur die Aussicht an diesem wunderbaren Tag. Der Sehnsuchtsberg ist seitdem für alle Menschen frei zugänglich. Für alle, die an diesem Tag dort oben gewesen sind, war es ein unvergeßlicher Tag.

Weil an diesem Tag auch das Zentralkomitee und das Politbüro der SED zurück getreten sind, war die Brockenöffnung damals in den Medien nur eine Randnotiz.

30 Jahre später – fast doppelt so alt wie damals – bin ich auf dem Brocken als Zeitzeuge gefragt gewesen. Bisher habe ich Menschen fotografiert, die interessant sind, etwas zu sagen haben oder spannende Geschichten erzählen. Am 3. Dezember 2019 war das umgekehrt.

Fernsehteam des NDR von Hallo Niedersachsen.
Gespräch mit Hansjörg Hörseljau im MDR

Ein schönes Gespräch über die historischen Ereignisse, meine Motivation und das Brockenbuch hatte ich mit MDR Moderatorin Beatrice Schwartner:

https://www.mdr.de/kultur/radio/ipg/sendung-496318.html

Der Brocken live im MDR

Ab 5 Uhr morgens hat der MDR live vom Brocken berichtet. Moderatorin Antonia Kaloff habe ich von meinem historischen Tag am 3. Dezember 1989 erzählt.

Gegen 10 Uhr war ich mit einem Fernsehteam von Hallo Niedersachsen an dem Ort auf Spurensuche, an dem sich 1989 die Menschenmenge versammelte, um für die Freigabe des Brocken zu demonstrieren.

https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/hallo_niedersachsen/Vor-30-Jahren-Der-Mauerfall-auf-dem-Brocken,hallonds55520.html

Der Beitrag steht deutlich unter dem Sparzwang, dem das öffentlich-rechtliche Fernsehen unterworfen ist. Ein Interview eines Fotografen mit Bildmaterial anderer zu bebildern ist kaum zu überbieten. Dabei schwindet leider auch die Qualität und Glaubwürdigkeit.

30 Jahre Brockenöffnung im „heute journal“

Gegen 14 Uhr war ich dann mit dem ZDF verabredet. Im „heute journal“ vom 3. Dezember ist ein schöner Beitrag zu 30 Jahre Mauerfall am Brocken von Annegret Oster zu sehen. Dort wurden auch 10 meiner historischen Bilder gezeigt.

https://www.zdf.de/nachrichten/heute-journal/30-jahre-mauerfall-am-brocken-100.html

Erinnerung

Erinnerung hinterläßt bei vielen Menschen Spuren. Manchmal verschwinden Details oder sie wird durch Dinge ergänzt, die objektiv nicht geschehen sind.

Meine Fotos, die ich am 3. Dezember 1989 oder später gemacht habe, bleiben so, wie ich sie damals fotografiert habe. Sie sind Dokumente der Zeitgeschichte. 

Vieles von dem, was ich fotografiert habe, ist inzwischen verschwunden. Einen schönen Querschnitt über alles, was seit den 70er Jahren rund um den Brocken passiert ist, befindet sich in meinem Brockenbuch „Der Brocken – ein freier Berg“.

Der Brocken ist ein Symbol der Freiheit.

 

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